Parkett ist ein echter Klassiker unter den Bodenbelägen – natürlich, langlebig, hochwertig. Doch selbst der robusteste Boden zeigt irgendwann Spuren der Zeit. Beim Projekt Dorfgemeinschaftshaus Leiferde wurde das besonders deutlich: Ein stark beanspruchter Hochkantlamellen-Boden aus Eiche hatte seine beste Zeit hinter sich. Kratzer, Verschmutzungen und stumpfer Lack prägten das Bild – höchste Zeit für eine professionelle Renovierung.
Tausende Schritte, Stuhlbewegungen, Feiern, Veranstaltungen: Der Boden hatte viel erlebt – und das sah man ihm auch an. Kratzer, stumpfe Stellen, kleine Fugen und abgenutzter Lack machten deutlich: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für eine professionelle Aufbereitung.
Die gute Nachricht: Ein Austausch war nicht nötig. Stattdessen haben wir den Massivparkett Hochkantlamelle Eiche 22 mm fachgerecht abgeschliffen und neu versiegelt – und dem Boden damit neues Leben eingehaucht. In diesem Beitrag nehmen wir Sie mit durch den gesamten Renovierungsprozess: Schritt für Schritt, praxisnah und mit vielen Einblicken aus unserem Parkettleger-Alltag.
Was ist Hochkantlamellen-Parkett?
Bevor wir zum Projekt kommen, ein kurzer Blick auf das Material. Hochkantlamellenparkett, auch Industrieparkett genannt, besteht aus hochkant gestellten Massivholzlamellen – in diesem Fall aus Eiche mit 22 mm Stärke. Es ist extrem widerstandsfähig und daher ideal für stark frequentierte Bereiche wie Schulen, Hallen, Veranstaltungsräume oder eben ein Dorfgemeinschaftshaus.
Diese Parkettart ist durch ihre massive Struktur mehrfach renovierbar – ein großer Vorteil gegenüber dünneren Fertigparkett-Varianten. Doch auch solch ein „Arbeitstier“ unter den Parkettarten braucht irgendwann Pflege. Wenn der Lack stumpf ist, tiefe Kratzer sichtbar werden und Fugen aufreißen, wird es Zeit für eine professionelle Renovierung.

1. Vorbereitung: Freilegen des Bodens
Unser erster Schritt war das Entfernen sämtlicher Viertelstableisten am Rand. Das ist wichtig, um den Boden auch bis in die Randbereiche sauber schleifen und bearbeiten zu können. Zudem gibt es Raum für eventuelle Ausdehnung nach dem Schleifen und Lackieren.
Nach der optischen und technischen Prüfung der Fläche stand fest: Der Boden ist zwar stark abgenutzt, aber voll renovierbar. Also legten wir los.
2. Grobschliff – Alte Schichten müssen runter
Für den ersten Schleifgang kam unsere Bandschleifmaschine mit grober Körnung zum Einsatz. Dieser Schritt ist essenziell, um:
- den alten, verbrauchten Lack komplett zu entfernen,
- hartnäckige Verschmutzungen auszuschleifen,
- eine gleichmäßige Grundfläche zu schaffen.
Gerade bei Hochkantlamellenparkett ist Erfahrung gefragt: Die kleinen Stäbchen reagieren empfindlich auf ungleichmäßigen Druck oder falsche Schleifwinkel. Deshalb arbeiten wir hier mit viel Gefühl – und den richtigen Maschinen.



3. Reparaturen: Lose Stäbe? Kein Problem!
Im Laufe der Jahre können sich einzelne Stäbe lockern. In Leiferde war das an mehreren Stellen der Fall. Wir haben diese losen Elemente aufgenommen, gereinigt, neu verklebt und wieder eingepasst.
Diese Reparaturen sind wichtig, bevor die nächsten Schleifgänge erfolgen – sonst riskieren wir Schäden durch Schleifdruck oder spätere Probleme mit der Versiegelung.
4. Zwischenschliff mit Körnung 60
Jetzt wurde die Fläche erneut geschliffen – diesmal mit Korn 60. Das Ziel: die Oberfläche weiter glätten und für die nächsten Schritte vorbereiten. Jetzt ist der Boden noch nicht ganz fein, aber die Struktur ist bereits ebenmäßig und sauber.
5. Kittarbeiten – Fugen schließen mit System
Bei stark belastetem Parkett entstehen oft Fugen zwischen den Holzlamellen. Diese wurden mit einer speziellen Fugenkittlösung und dem Schleifstaub des vorherigen Schleifgangs zu einer feinen Masse vermengt.
Diese Methode hat gleich mehrere Vorteile:
- Der Kitt ist farblich perfekt auf das Parkett abgestimmt,
- Die Masse ist elastisch und langlebig,
- Auch größere Fugen lassen sich damit problemlos verschließen.
Nach dem Kittvorgang muss der Boden gut trocknen, bevor es mit dem nächsten Schleifschritt weitergeht.
6. Finish-Schliff – Fein, glatt, perfekt
Jetzt kommt der Feinschliff: Mit einer Tellerschleifmaschine vom Typ Bona Flexisand und einer Körnung von 100 wird die Fläche ein letztes Mal vollflächig geschliffen.
Besonderheit hier: Wir arbeiten mit Zyklonabscheider und leistungsstarkem Staubsauger, um möglichst staubfrei zu arbeiten. Das schützt sowohl die Umgebung als auch die spätere Lackierung – denn Staub im Lack ist der Feind eines schönen Ergebnisses.
7. Absaugen und Vorbereitung zur Grundierung
Vor dem Lackieren wird die Fläche gründlich abgesaugt. Jeder Staubkrümel kann später für unschöne Einschlüsse im Lack sorgen – deshalb nehmen wir uns für diesen Schritt besonders viel Zeit.
8. Grundierung: Loba Easy Prime
Als Grundierung kam Loba Easy Prime zum Einsatz – eine hochwertige Einkomponenten-Grundierung, die das Holz stabilisiert und die Lackhaftung verbessert. Aufgetragen wurde sie mit einem 50 cm Würth-Roller, Floor 9 mm – ideal für große Flächen.
Diese Schicht sorgt außerdem für eine gleichmäßige Optik und betont den natürlichen Farbton der Eiche.
9. Versiegelung: LOBA WS Duo 2K – seidenmatt
Der Kunde hat sich für den zweikomponentigen Wasserlack WS Duo 2K von Loba entschieden – ein echtes Profi-Produkt für extreme Beanspruchung. Dieser Lack ist besonders abriebfest, elastisch und sorgt für einen seidenmatten Glanz, der nicht zu aufdringlich wirkt und die natürliche Optik des Holzes erhält.
Auftrag in zwei Schichten:
- Erste Lackierung mit dem WĂĽrth-Lackroller, Floor 9 mm
- Feinschliff der ersten Schicht
- Zweite Lackierung – erst jetzt ist die vorgeschriebene Auftragsmenge erreicht
Das Ergebnis: ein widerstandsfähiger, pflegeleichter und optisch hochwertiger Boden, der wieder viele Jahre intensiver Nutzung standhält.



10. Pflege nach der Versiegelung – damit der Boden lange schön bleibt
Damit der frisch versiegelte Boden auch auf Dauer schön bleibt, geben wir unseren Kunden immer einige Pflegehinweise mit:
- Keine aggressiven Reiniger verwenden – diese greifen die Versiegelung an.
- Feucht statt nass wischen – stehende Nässe ist Gift für jeden Parkettboden.
- Filzgleiter unter Möbeln helfen, Kratzer zu vermeiden.
- Regelmäßiges Nachreinigen mit passenden Pflegeprodukten verlängert die Lebensdauer des Lacks.
So bleibt der Boden nicht nur optisch ansprechend, sondern auch dauerhaft geschĂĽtzt.
11. Projektdaten im Ăśberblick
- Objekt: DGH Leiferde
- Fläche: 440 m²
- Parkett: Massivparkett Hochkantlamelle Eiche 22 mm
- Grundierung: 50 Liter Loba Easy Prime
- Versiegelung: 115 Liter LOBA WS Duo 2K seidenmatt
- Werkzeuge: WĂĽrth Roller 50 cm Floor 9 mm
- Schleifmaterial: Bona Ceramik green



12. Fazit: Abschleifen lohnt sich – ökologisch, wirtschaftlich, schön
Parkett abschleifen und versiegeln ist eine echte Alternative zur Neuverlegung – ökologisch sinnvoll, kostenbewusst und mit beeindruckendem Ergebnis. Besonders bei robustem Massivparkett Hochkantlamelle Eiche 22 mm lohnt sich eine Renovierung in den meisten Fällen.
Zudem leistet man damit auch einen Beitrag zur Ressourcenschonung und COâ‚‚-Reduktion, denn das vorhandene Holz bleibt erhalten und muss nicht ersetzt werden.
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